Mahnwache zum Tag der “Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte” am 10. Dezember

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Beitragsbild: Jürgen Grab

Zur Erinnerung an den Internationalen Tag der Menschenrechte, am 10. Dezember, hielt die Neuwieder Gruppe von Amnesty International eine Mahnwache in der Neuwieder Fußgängerzone ab.

Schweigend gedachten die Mitglieder der Amnesty Gruppe den Opfern von Menschenrechtsverletzungen, hierbei fiel der Fokus auf die Verletzungen der Menschenrechte durch Einschränkung von Gedanken- und Religionsfreiheit, die allen Menschen zusteht. Unterstützt wurden sie hierbei von zahlreichen Mitgliedern christlicher Gemeinden in Neuwied, aber auch Mitglieder der Ahmadiyya – Gemeinde zeigten ihre Solidarität, – und bekundeten hiermit, dass Religionsfreiheit und Toleranz auch für sie von großer Bedeutung für ein friedliches Miteinander seien.

Schwerpunkt der Mahnwache sind die leider immer häufiger werdenden Verletzungen des Artikels 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

In Artikel 18 wird die Gedankenfreiheit garantiert. Dies gilt aber auch für die Möglichkeit, seine Religion frei ausüben zu können – sowie im privaten, als auch öffentlichen Raum unter der Voraussetzung, dass sich kein anderer hierdurch beeinträchtigt oder seiner eigenen Rechte beraubt wird. Leider ist dies nicht immer und überall möglich, auch nicht hier in Deutschland. Deshalb, sei es so wichtig für die Gruppe gewesen, hier ein Zeichen zu setzen von Solidarität mit den Opfern,  aber auch von Toleranz in Glaubensfragen,  nicht nur für Christen, sondern von Allen für Alle. Deshalb finden wir es gut, dass sich die Neuwieder Ahmadiyya – Gemeinde auch an unserer Mahnwache beteiligt hat! – erklärte die Sprecherin Susanne Kudies.

Die Geschehnisse in dieser Welt zeigen eine zunehmende Intoleranz und Missachtung des Freiheitsgrundsatzes von Artikel 18. Religiöse Minderheiten geraten weltweit immer mehr unter Druck – prekär ist auch die Lage der Christen im Nahen Osten und in Pakistan.  Ausschlaggebend war jedoch das Schicksal von Asia Bibi in  Pakistan, das die Amnesty-Gruppe dazu bewegt hatte, in diesem Jahr den  Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in den Fokus des diesjährigen Gedenkens und Erinnerns zu stellen. Die Christin Asia Bibi wurde in Pakistan aufgrund der dortigen Blasphemie-Gesetze als ‘Gotteslästerin’ angeklagt und zum Tode verurteilt. Sie saß lange Zeit im Gefängnis. Doch die Appelle von Amnesty und anderen Menschenrechtsverteidigern hatten Erfolg und das Todesurteil wurde aufgehoben. Asia Bibi ist jetzt frei aber leider noch nicht in Sicherheit. Die an der Mahnwache beteiligte Ahmadiyya-Gemeinde  begrüßt die Freilassung von Asia Bibi „ (…) als überfälligen Akt der Gerechtigkeit . Auch wenn die weiterhin politisch angespannte Situation keinen Grund zur Entwarnung zulässt, hoffen und beten wir, dass Asia Bibi und ihre Familie ihr Leben in Sicherheit verbringen können“. (Pressemitteilung vom 11.November 2018 – https://ahmadiyya.de). An diese Wünsche schließt sich auch die Neuwieder Amnesty-Gruppe an.

Neuwieder Gruppe fordert Sicherheit  für Asia Bibi und Toleranz in Glaubensfragen von Allen für Alle.

Info-Links:

https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/asia-bibi-grosser-gefahr

https://www.amnesty.org.uk/press-releases/pakistan-imran-khan-must-ensure-safe-travel-out-country-aasia-bibi (engl.)

+ gfbv.de und missio.de  (zur Situation bedrohter Christen)

Bild (er): Mahnwache der Neuwieder Amnesty-Gruppe mit Unterstützung von Mitgliedern der christlichen Gemeinden  und der  moslemischen Ahmadiyya-Gemeinde in Neuwied.

Alle Fotos: Copyright: J. Grab