Mahnwache gegen Diskriminierung und Gewalt an Frauen
Die Mahnwache der Neuwieder Gruppe von Amnesty International zum diesjährigen Weltfrauentag stand unter dem Motto: ‚Hinsehen und Handeln – Gewalt gegen Frauen verhindern!‘
Am 01. Februar veranstaltete die Ludwig-Erhardt-Schule ihren alljährlichen Tag der offenen Tür. Die Schule ist eine Berufs- und Fachschule mit verschiedenen Möglichkeiten, Abschlüsse zu erwerben. Neben Vertretern der heimischen Wirtschaft und des Handels sind auch einige Vereine und NGOs eingeladen, wie z. B. der Eine-Welt-Laden, der Tierschutzverein und die Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help. Dazu gesellte sich die Neuwieder Amnesty Gruppe. Uns wurde die Aula zur Verfügung gestellt. Wir hatten viel Platz für unser Werbematerial. Mit zwei Stellwänden, bei der eine bereits von Schülern für Amnesty und den Eine-Welt-Laden vorbereitet war, konnten wir auf die Arbeit von Amnesty-International hinweisen. Die SchülerInnen hatten sogar ein Menschenrechtsspiel in Form eines Brettspiels kreiert.
Der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau war für die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Holocaust-Gedenktag Anlass, der Gequälten und Toten der Nazi-Tyrannei am Mahnmal für die Opfer des Faschismus zu gedenken.
Margot Friedländer geb. am 5. November 1921 in Berlin als Anni Margot Bendheim
Margot Bendheim lebte mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in Berlin-Kreuzberg. 1938 wollte ihre Mutter auswandern, der Vater sträubte sich aber dagegen mit dem Argument, sie seien doch Deutsche und die Religion spiele in ihrem Leben doch keine Rolle.
1942 wurde der Vater in einem Vernichtungslager ermordet. Anfang 1943 wurden Mutter und Bruder durch die Gestapo verhaftet. Beide starben im KZ. Durch glückliche Umstände entkam Margot zunächst der Gestapo und wurde erst nach längerer Flucht 1944 verhaftet.Sie kam ins KZ Theresienstadt und überlebte.
Aristides de Sousa Mendes(* 1885 in Portugal; † 3. April 1954 in Lissabon)
Er war ein portugiesischer Diplomat und zu Beginn des 2. Weltkriegs Generalkonsul in Bordeaux.
Im Juni 1940 flüchteten viele Menschen vor der deutschen Wehrmacht, die nach dem Überfall auf Frankreich immer weiter nach Westen vorrückte. In dem noch nicht besetzten Bordeaux versuchten viele Flüchtende Visa für Portugal zu bekommen.
Während des Zweiten Weltkriegs war Portugal unter der Diktatur Salazars angeblich „neutral“, obwohl das Regime offensichtlich auf Hitlers Seite stand. Mit einem Erlass verweigerte die portugiesische Regierung Flüchtenden, darunter ausdrücklich auch Juden, Russen und Staatenlosen, eine sichere Zuflucht. Aufgrund dieses Erlasses musste Sousa Mendes die Visumsanträge ablehnen – eigentlich.
Benjamin B. Ferencz (geboren am 11. März 1920 in Siebenbürgen im damaligen Ungarn)
2023 im Alter von 103 verstorben, war ein US-amerikanischer Jurist und Staatsanwalt in den Nürnberger Prozessen.
Er kämpfte im 2. Weltkrieg als amerikanischer Soldat in der Normandie und in den Ardennen. Er wurde dann als Ermittler für die Aufklärung von Kriegsverbrechen abkommandiert. Dadurch kam er in die KZs Buchenwald, Mauthausen, Dachau und einigen andern. Diese Ermittlungen galten der Vorbereitung der Nürnberger Prozesse.
Seine Mutter war Christin und sein Vater jüdischen Glaubens. Sein Vater kam 1934 ins Konzentrationslager Esterwegen und musste Zwangsarbeit leisten. Kurz nach Ivars Einschulung im Jahr 1938 musste Buterfas die Schule auch schon wieder verlassen, da er aufgrund der Rassengesetze des Nazi-Regimes als „Halbjude“ galt. Die Familie wurde von den Nationalsozialisten in einem sogenannten „Judenhaus“ untergebracht. Ihm wurde die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen und war damit staatenlos bis weit in die Zeit der Bundesrepublik hinein. Er erhielt einen Fremdenpass, weshalb er sich regelmäßig bei den Behörden melden musste. Buterfas nannte das später – Zitat: „nach dem Judenstern die zweite Diskriminierung, die ich erfahren habe“. Erst 1962 erlangte er die deutsche Staatsbürgerschaft zurück. Er wurde erfolgreicher Unternehmer und hat sich immer wieder für die Zivilgesellschaft engagiert.
Der Tag der Menschenrechte wird jedes Jahr am 10. Dezember weltweit begangen, um auf die universelle Bedeutung der Menschenrechte aufmerksam zu machen. Dieser Tag erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen im Jahr 1948. Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ ist zwar nicht rechtlich bindend, bietet jedoch eine Grundlage für die Arbeit von Amnesty International (AI). AI nutzt sie als Argumentationsgrundlage, um gegen Menschenrechtsverletzungen weltweit protestieren zu können.
Auch in diesem Jahr war die Neuwieder Gruppe der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wieder mit vielen aktiven Mitgliedern, sowie Vertretern einer Bonner AI Gruppe, beim “Tag der Demokratie” in Remagen vertreten.
Ob durch Erhängen, Erschießen, Enthaupten oder Vergiften: Jahr für Jahr werden weltweit Tausende Menschen von staatlicher Seite aus hingerichtet. Besonders oft betrifft die Todesstrafe Menschen aus finanziell benachteiligten Verhältnissen oder aus marginalisierten Gruppen. ‚Die Todesstrafe sei als der schwerste Angriff auf die Menschenwürde zu sehen. Deshalb sei der Kampf gegen die Todessstrafe ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Alle Menschen, die Christentum und Humanismus als innere Werte für sich bezeichneten seien gefragt, Amnesty in diesem Kampf zu unterstützen, erklärte Manfred Kirsch, der zusammen mit einigen seiner Amnesty-Kollegen anlässlich des weltweiten Jahrestages eine kleine, aber dennoch auffällige Menschenkette in der Neuwieder City bildete – für eine Welt ohne Todesstrafe‘!