CORONA-Krise: ai-Neuwied ruft zu Solidarität mit Flüchtlingen auf
Die weltweite Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 bedroht nicht nur EU-Bürger_innen, sondern auch schutzsuchende Menschen auf den griechischen Inseln.
Auf den griechischen Inseln herrscht seit Monaten eine vielfach missachtete humanitäre Notlage: In den vergangenen Tagen hatte der Leiter des Lagers in Moria die europäischen Staaten um Hilfe angesucht. Denn dort leben inzwischen rund 21.000 Menschen, wo maximal 3000 Platz haben. Mit der bereits jetzt schon mangelhaften medizinischen Versorgung bedroht die Corona-Pandemie das Leben Tausender Kinder, Frauen und Männer.
Wir alle erleben während der Corona-Krise, wie wichtig Solidarität im gemeinsamen Handeln ist. Doch nicht alle Menschen sind in der Lage, sich vor COVID-19 zu schützen. Dazu zählen auch die Schutzsuchenden in griechischen Lagern, die vor allem auf den Inseln in unmenschlichen und beengten Verhältnissen leben.
Während wir uns hier in Europa durch Unterlassen von sozialen Kontakten schützen können können, weil wir ‘Zuhause bleiben’ können, ist dies für die Menschen dort nicht möglich. ‘Social-Distancing’ ist schlicht nicht umsetzbar. Ein Corona-Ausbruch wird sich in den beengten Lagern nicht stoppen lassen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Frauen, Männer und Kinder in diesen menschenunwürdigen Bedingungen allein gelassen werden. Sie müssen jetzt sofort evakuiert werden. Inge Rockenfeller fordert deshalb, Europa’s Regierungen auf: „Die Regierungen müssen auch in dieser Angelegenheit schnell handeln und dürfen Griechenland nicht länger in Stich lassen!“
Die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sich deshalb dazu entschlossen, auch in den regionalen Medien für die Teilnahme an einer Eilaktion zugunsten der Menschen die auf den griechischen Inseln festsitzen, zu werben. Manfred Kirsch, Mitglied der Neuwieder Amnesty – Gruppe ruft zu einem Akt der Humanität auf: „Wir dürfen nicht zulassen dass die Situation der Menschen in den Flüchtlingslagern in Vergessenheit gerät, nur weil jeder in Europa sich nur noch um sich selbst kümmert. Besonders in Krisenzeiten ist jeder von uns ist gefragt, Solidarität zu üben auch mit Menschen, die kilometerweit weg von uns leben“.
Deshalb ruft Amnesty auf, sich für eine baldige Evakuierung der Flüchtlinge aus den Lagern und für die Aufnahme in die Länder der EU stark zu machen! Gruppensprecherin Susanne Kudies fügt hinzu: „ Angesichts der Lage in Syrien und im Libanon, können wir nicht umhin auch für Griechenland europäische Solidarität zu fordern, denn die Situation könnte sich noch weiter zuspitzen, wenn weitere Flüchtlinge aus Syrien über die Türkei nach Griechenland kommen, was absehbar ist“. Die besagte Aktion können Interessierte unterstützen, wenn sie die deutsche Website von Amnesty International aufrufen.