Beitragsbild: Jürgen Grab
Mit einer einstündigen Mahnwache ( 24.04.2021 ) in der Neuwieder Innenstadt schloss sich die Neuwieder Amnesty-Gruppe unter dem Motto „SAVE NAVALNY – RETTET NAWALNY” den auch in mehreren deutschen Großstädten stattfindenden Aktionen an.
Der rechtswidrig inhaftierte russische Oppositionelle Alexei Nawalny, der Enthüllungen über Wladimir Putins Oligarchengeflecht veröffentlicht hatte, trat in einen Hungerstreik, als ihm trotz Klage über Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in den Beinen die Gefängnisbehörde eine ärztliche Untersuchung verweigerte. Ärzte aus seinem Umfeld stellten eine stark negative Dynamik seiner Blutuntersuchungen fest, so dass es jederzeit zu Nierenversagen oder einem Herzstillstand kommen könne. Gruppensprecherin Susanne Kudies erinnerte daran, dass Nawalny im letzten Jahr in Russland nur knapp einen Giftanschlag überlebt hatte und nach der Rückkehr von der Behandlung in Deutschland festgenommen worden war. Die gerichtliche Entscheidung, die Genesung in unserem Land als Verstoß gegen Bewährungsauflagen zu bewerten, sei blanker Zynismus, stellte Gruppenmitglied Manfred Kirsch heraus. Seine Mitstreiterin Inge Rockenfeller hob hervor, Anfang des Jahres habe Amnesty International den russischen Behörden 200.000 Unterschriften übergeben, um Nawalnys sofortige Freilassung zu fordern. „Seine Haftbedingungen kommen Misshandlung und Folter gleich. Wir fordern für ihn medizinische Versorgung und sofortige Entlassung aus der Haft”, erklärte Inge Rockenfeller. Die Kampagne der Menschenrechtsorganisation wird auf jeden Fall weitergehen, denn nicht nur Nawalny geschieht Unrecht, sondern auch den zahlreichen Teilnehmern von Kundgebungen und Protestmärschen in Russlands Städten, die ihr Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit nicht ausüben konnten und erbarmungslos durch Polizeikräfte von der Kundgebung weggedrängt, verprügelt und willkürlich inhaftiert wurden.
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