Infostand zur “Todesstrafe / Schwerpunkt Belarus” am 06.11.2021
Beitragsbild: Susanne Kudies
Die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation war am Samstag mit einem Infostand in der Neuwieder Fußgängerzone vertreten, um die Passanten über das Thema ‚Todesstrafe‘ zu informieren. Schwerpunkt war dieses Mal ‚Belarus‘, das letzte Land in Europa und der ehemaligen Sowjetunion, welches die Todesstrafe bis heute noch immer vollzieht.
Die Menschenrechtler hatten auch Petitionslisten vorbereitet – darunter auch der Fall des Häftlings Viktar Serhil. Der Neuwieder Menschenrechtsaktivist Manfred Kirsch wies darauf hin, dass der Fall des Kindes-Mörders Serhil exemplarisch für die moralische Brisanz des Themas stehe, denn die Todesstrafe und ihre Exekution stelle generell ein Verbrechen gegen die Menschenrechte da. Kein Mensch und keine Justiz der Welt habe das Recht, über Leben oder Tod eines anderen Menschen zu entscheiden, selbst wenn dessen Schuld noch so groß sein möge. Es könne, so Kirsch, niemals eine moralische Rechtfertigung für die Todesstrafe geben. Amnesty fordert in der Sache Serhils ein Moratorium der Todesstrafe. Das Thema Todesstrafe ist in Belarus schon seit Jahren problematisch. Zurzeit drohen aktuell insgesamt mindestens drei Personen – Viktar Paulau, Viktar Serhil und Viktar Skrundzik – in Belarus die Hinrichtung. Über das Schicksal des zum Tode verurteilten Viktar Paulau liegen derzeit keine Informationen vor. Seine Familie befürchtet, dass er hingerichtet wurde.
Nicht nur die Vollstreckung der Todesstrafe war Thema am Infostand der Neuwieder Menschenrechtsaktivisten, auch das Schicksal der Viasna Aktivisten, die mehrheitlich über Folter, erpresste Geständnisse und unmenschliche Zustände in den Haftanstalten berichten, war vielen Interessenten bekannt und sie setzten sich mit ihrer Unterschrift für ihre unverzügliche Freilassung ein. Auch das fragwürdige Verhalten der Regierung von Belarus im Fall der Flüchtlinge aus Syrien und Irak und der hiermit verbundene Vorwurf der ‚Schlepperei‘ war Thema am Stand.