“Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Menschenrechte…” am 13.07.2022
Beitragsbild: Inge Rockenfeller
Amnesty International Gruppe Neuwied und Internationaler Christlicher Friedensdienst EIRENE
„Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Menschenrechte“
Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums Andernach waren im Rahmen ihrer Projekttage „Human Rights Week“ mit ihrem Lehrer Heribert Heil mit dem Fahrrad unterwegs.
Unter dem Motto „Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Menschenrechte“ trafen sie sich in Neuwied mit Vertreterinnen und Vertretern der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und dem Internationalen Christlichen Friedensdienst EIRENE.
Theresia Knieke, Inge Rockenfeller und Uwe Krämer berichteten von der Arbeit der Neuwieder Gruppe von Amnesty International.
Der Einsatz des englischen Anwalts Peter Benenson für zwei portugiesische freiheitsliebende Studenten war 1961 der Beginn von Amnesty International.
Heute engagieren sich auf der Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mehr als 10 Millionen Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen für die Ziele von Amnesty International, für ein Leben ohne Menschenrechtsverletzungen durch Regierungen oder staatlich geduldeter Gewalt.
Die Neuwieder Gruppe setzt sich mit unterschiedlichen Aktionen für die Menschenrechte ein.
Es werden Briefe gegen das Vergessen verschickt, Petitionen initiiert und Eilaktionen abgeschickt.
Die Amnesty Gruppe ermunterte die Schülerinnen und Schüler Petitionen im Internet, auf Twitter, Facebook und Instagram zu unterzeichnen.
In jedem Jahr erinnert die AI Gruppe in Neuwied am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, an dem die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, durch sowjetische Soldaten befreit wurden, mit einer Mahnwache vor dem Mahnmal gegen den Faschismus in Neuwied an die 6 Millionen Menschen des Völkermordes. Das KZ Auschwitz-Birkenau ist ein Symbol für den Völkermord und eines der größten Verbrechens gegen die Menschlichkeit.
Die AI Gruppe setzt sich auch gegen Antisemitismus und Rassismus in der heutigen Zeit ein.
Es gibt Drohungen gegen Politiker*innen, Journalist*innen und Künstler*innen, bis hin zu tödlichen Attentaten von Rechtsextremisten. Diese Verbrechen müssen vom Rechtsstaat bestraft werden.
Aber auch Alltagsrassismus ist heutzutage bei uns weit verbreitet. Menschen mit Migrationsbiografie , insbesondere dunkelhäutige Menschen, sind dem häufig ausgesetzt und haben mit weit verbreiteten Stigmatisierungen und Vorurteilen zu kämpfen.
Das muss sich ändern. Dabei ist jeder und jede aufgerufen, das eigene Denken und Verhalten zu hinterfragen und zu ändern.
Die Amnesty Gruppe ist zusammen mit Eirene in dem Bündnis gegen Rassismus „Neuwied ist bunt“ engagiert und organisiert regelmäßig Aktionen gegen Rechts.
In welcher Weise sich EIRENE weltweit für den Frieden und die Menschenrechte einsetzt, dies veranschaulichten Thorsten Klein und andere Mitarbeiter von EIRENE, sowie Freiwillige. Derzeit engagieren sich EIRENE-Friedensfachkräfte und Freiwillige in 16 Ländern in Afrika, Lateinamerika, Nordamerika und Europa. Zum Beispiel fördert EIRENE seit 2007 zusammen mit ihrem malischen Partner ORFED die Friedensbildung in Mali. Oberstes Ziel ist es, die Bevölkerung des Landes bei der gewaltfreien Bearbeitung von Konflikten zu unterstützen. Wichtigster Ansatz dabei ist die Förderung des Dialogs, der Versöhnung und des friedlichen Zusammenlebens zwischen den unterschiedlichen Gruppen.
Mit Unterstützung einer Friedensfachkraft von EIRENE arbeitet das ORFED-Team mit Jugendverbänden, Frauen, Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Schulen in Bamako und Gao. Zu den Aktivitäten gehören Workshops zu gewaltfreien Konfliktbearbeitung und Initiativen zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus. Doch auch in Neuwied engagiert sich EIRENE im Bereich der gewaltfreien Konfliktbearbeitung mit dem Projekt „Starke Nachbar*_innen“. „Wir schaffen Orte, wo Menschen aus unterschiedlichen Kulturen sich treffen, um mit einander zu reden, dadurch werden die Vorurteile abgebaut und Konflikte gelöst“, betont Bilal Almasri Mitarbeiter im Projekt.
Welche Möglichkeit es nach der Beendigung der Schule gibt, sich für Frieden und Menschenrechte zu engagieren und dabei selbst Lernerfahrungen zu sammeln, dies erzählten EIRENE-Freiwilligen. So berichten zwei Freiwillige, die in den nächsten Wochen ihren Dienst in Uganda beginnen werden, über ihre Motivation und wie der Weg zum Freiwilligendienst aussieht.
Die Amnesty Gruppe und EIRENE wünschen sich, dass die anwesenden interessierten Schülerinnen und Schüler sich auch in Zukunft für Menschenrechte einsetzen.