Neuwied ist bunt…., Neuwieder Bündnis mit Mahnwache gegen Rassismus am 15.10.2022

Beitragsbild: Susanne Kudies

Mit einer einstündigen Mahnwache erinnerten Mitglieder des Neuwieder Bündnis` gegen Rassismus, u.a. mit  Angehörigen von Amnesty International und des Internationalen Christlichen Friedensdienstes EIRENE, am vergangenen Samstag auf dem Neuwieder Luisenplatz an den zunehmenden Rassismus und Antisemitismus, der hierzulande zu beklagen ist.

AI-Mitglied Inge Rockenfeller eröffnete die Veranstaltung, indem sie ein schweigendes Erinnern an die Opfer der in den letzten Jahren begangenen Gewalttaten mit rassistischer Motivation ankündigte und  den weiteren Ablauf dieser eindrucksvollen Mahnwache erläuterte.In ihrer Ansprache erinnerte Amnesty Gruppensprecherin Susanne Kudies daran, dass  vermehrt Straftaten mit antisemitischem Hintergrund in den letzten Jahren  zu verzeichnen seien, wobei sie in diesem Zusammenhang u.a. auch auf  den Anschlag auf die Synagoge in Halle verwies. “Jedoch sind  nicht nur jüdische Gotteshäuser Ziele von Anschlägen geworden sondern ebenso weitere fremdenfeindliche Aktionen, die Aufsehen und Entsetzen erregten. Kudies  wies daraufhin, dass Toleranz und gegenseitiges Interesse an den unterschiedlichen Kulturen in einer so vielfältigen Gesellschaft wie in Deutschland unbedingt von Bedeutung sind, damit u.a.die verschiedenen Glaubensgemeinschaften ihre Religion frei und sicher ausüben können. Dass Menschenrechte und  freie Religionsausübung in Deutschland  unbedingt gewährleistet bleiben, dies sollte in jedem Fall gesichert sein,  betonte Susanne Kudies.  Thorsten Klein vom internationalen christlichen Friedensdienst EIRENE rief die Teilnehmer-innen der Veranstaltung dazu auf, nicht nur bei dieser  Aktion Farbe bekennen sondern immer dort wo es notwendig ist und dabei Mut  zeigen und gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz  Stellung zu beziehen.

 Amnesty-Mitstreiter Manfred Kirsch konnte leider an dieser Veranstaltung aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen, wies aber in einem  Grußwort darauf hin, dass Rassismus, egal wo er auftritt, immer Leid, Elend und eine brutalisierte und inhumane Welt hervorbringt. ” Wenn die Menschen in ihren Köpfen ein deutliches Nein gegen Demagogie und rassistische Stereotypen gespeichert haben, dann wäre schon sehr viel erreicht”, betonte Kirsch und wusste sich mit den Initiatoren dieser Mahnwache mit dieser Aussage unbedingt einig.

Zum Abschluss der Veranstaltung auf dem Luisenplatz baten Inge Rockenfeller ,Thorsten Klein und Susanne Kudies die Anwesenden darum, sich an solch weiteren Aktionen unbedingt zu beteiligen, mit denen darauf hingewiesen werden soll, dass Neuwieder Bürger und Bürgerinnen durchaus ihre Solidarität mit Menschen aus anderen Kulturenn unter Beweis stellen sollten. Die Teilnehmer- zeichneten an der Mahnwache auf dem Luisenplatz zeichneten die Komturen ihrer Füße nach und bemalten diese mit bunten Kreidefarben, womit sie ihre Solidarität mit Menschen anderer Hautfarbe und anderer Religionen erkennbar machen wollten. Wie von der Anadeu-Antonio-Stiftung dargelegt wird, ist Rassismus (u.a.) eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Hautfarbe, ihrer (vermeintlichen) Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. In Deutschland betrifft das vorwiegend nicht-weiße Menschen zu, so auf  jene , die als nicht-deutsch, also vermeintlich nicht wirklich zugehörig zur “weißen” Gemeinschaft gehörend, angesehen werden. Wenn Menschen nicht nach ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften oder danach, was sie persönlich tun, sondern als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe beurteilt und abgewertet werden, dann ist das Rassismus.

Wie die Sprecher-innen bei dieser Veranstaltung ausdrücklich betonten, wird  das Neuwieder Bündnis gegen Rassismus und Antisemitismus  weitere   Aktionen starten, damit Neuwied auch künftig als offene und tolerante Stadt Flagge gegen Rassismus und Intoleranz zeigt.

Text: Jürgen Grab

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21. Oktober 2022