Fair-Play! Menschenrechte für Alle! Infostand zur WM 2022 in Katar am 12.11.2022
Beitragsbild: Jürgen Grab
Gemeinsam mit dem Neuwieder ‚Eine Welt‘ – Laden informierten Mitglieder der Neuwieder Gruppe der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Samstag interessierte Passant*innen in der Neuwieder City über die Menschenrechtslage in Bezug auf die Ende November startende Fußball – WM in Qatar.
Dabei informierte das Team des ‚Eine Welt‘ – Ladens über die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Fußballtrikots und Bällen. Hierbei konnten auch Bälle aus fairer Produktion erworben werden. Theresia Knieke: „Wir möchten darüber informieren, wer die von den Fans heiß begehrten Trikots und Fußbälle näht, die bei der WM zum Einsatz kommen, denn vieles davon wird von Kindern gefertigt, die dafür oft nur einen Hungerlohn bekommen!“
Nach dem Motto ‚Fair Play!‘ Menschenrechte für Alle! – legten die Menschenrechtsaktivisten der Neuwieder Amnesty – Gruppe ihren Fokus auf die Verletzungen der Rechte der Arbeits – Immigranten in Qatar. Bereits im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft war es zu vermehrten Verletzungen von Sicherheitsstandards auf den WM – Baustellen gekommen. Bereits kurz nach der Vergabe der WM in den Wüstenstaat hatten die ersten Berichte und Dokumentationen über die verheerenden Zustände dort informiert. Doch nicht nur in der Baubranche gab es zahlreiche Menschenrechtsverletzungen an Arbeitsimmigrant-Innen, auch Haushaltsangestellte und die Mitarbeiter im Bereich der Sicherheitsdienstleistungen waren betroffen. Aus Sicht von Amnesty tragen jedoch nicht nur die Verantwortlichen vor Ort, das Katarische Organisationskomitee, hierfür die Verantwortung, sondern in erster Linie der Weltfußballverband FIFA. Gruppensprecherin Susanne Kudies fügt hinzu, dass es in Qatar neben den Arbeitnehmerrechten auch noch andere menschenrechtliche Fragen zu klären gäbe, wie die Wahrung der Rechte von Menschen der LGBTQ – Gemeinschaft und die Einhaltung der Frauenrechte. Deshalb hofft Amnesty, dass die FIFA ihren guten Vorsätzen, mit denen sie Menschenrechtsfrage in ihrer Agenda on Top gesetzt haben, nun auch Taten folgen lässt und ihren Einfluss auf die katarische Regierung weiterhin dazu nutzt, dass weitere Maßnahmen zur Einhaltung der Menschenrechte umgesetzt werden können.
Gruppenmitglied Inge Rockenfeller erklärte dazu: „Für die Einhaltung der Menschenrechte gilt es jederzeit weiterzukämpfen und möglichst viele Menschen darüber zu informieren, dass die WM in Qatar, jetzt schon alle Rekorde bricht, insbesondere in Bezug auf die Menschenrechtsverletzungen! Deshalb wollen wir heute mit einer Flashmob – Aktion die FIFA zurechtpfeifen und ihr die rote Karte zeigen, für Ihr rücksichtsloses und ignorantes Verhalten im Vorfeld dieser Fußball – WM. Amnesty-Kollege Manfred Kirsch, der an dem Termin leider nicht vor Ort sein konnte, erklärte im Vorfeld: „Die Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Ereignis ‚Fußball – Weltmeisterschaft‘ sind auch für die FIFA ein klassisches Eigentor, denn sie schädigen nicht nur die Reputation des Fußballverbandes, sondern führen dazu, dass immer mehr Menschen es ablehnen, sich Spiele vor einer solchen Kulisse ansehen. Der Sport leidet und tritt in den Hintergrund. Den Aufruf zum Boykott der Spiele, finde ich richtig und gut!“