(Vorgetragen von Iris Bildhauer und Thorsten Klein)
Die Combatants for Peace sind eine israelisch – palästinensische Friedensorganisation, die sich in Form von gewaltlosem Widerstand für das Ende der Besatzung und eine gerechte Friedenslösung im Nahen Osten einsetzt. Viele Mitglieder sind ehemalige israelische Soldaten und Soldatinnen bzw. ehemalige palästinensische Widerstandskämpfer/innen. Es ist die einzige Organisation weltweit, in der bewaffnete Kämpferinnen und Kämpfer in einem anhaltenden Konflikt die Waffen niedergelegt haben, um sich gemeinsam für Frieden einzusetzen.
Hier der Auszug aus dem Rundbrief:
In Gaza wurden mehr als 60.000 Menschen getötet, darunter Tausende von Kindern. Familien sterben vor Hunger, und ganze Stadtteile wurden in Schutt und Asche gelegt. Israel hat systematisch und vorsätzlich über 70 % der Gebäude in Gaza zerstört, 94 % der Krankenhäuser beschädigt oder zerstört und 89 % der Schulen ausgelöscht. Hilfslieferungen werden behindert, die Wasserversorgung unterbrochen, und Zivilisten werden erschossen, wenn sie versuchen, an Lebensmittel zu gelangen. Dies ist keine Naturkatastrophe – es ist eine bewusste politische Entscheidung, die darauf abzielt, die Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung zu zerstören.
Im Westjordanland haben sich die Bewegungsbeschränkungen dramatisch verschärft: Es gibt immer mehr Kontrollpunkte, Straßen werden ohne Vorankündigung gesperrt und ganze Dörfer sind von Krankenhäusern, Schulen und Märkten abgeschnitten – während gleichzeitig ganze palästinensische Dorfgemeinschaften durch bewaffnete Siedler und Militäreinheiten, die Hand in Hand arbeiten, vertrieben werden.
Awdah Hathaleen – ein bekannter und beliebter Aktivist aus Umm al-Khair – wurde bei einem weiteren mörderischen Angriff von Siedlern erschossen. Wochen zuvor wurde Sayfollah Musallet im Dorf Sinjil zu Tode geprügelt, als er das Land seiner Familie vor eindringenden Siedlern verteidigte. Dies sind keine Einzelfälle. Sie sind Teil einer klaren und dokumentierten Strategie, Palästinenser von ihrem Land zu vertreiben – was nach internationalem Recht als ethnische Säuberung gilt.
Wir sehen auch den Schmerz und die Qualen der israelischen Familien, deren Angehörige weiterhin in Gaza als Geiseln festgehalten werden. Diese Geiseln müssen unverzüglich unversehrt freigelassen werden – oder, falls sie nicht mehr leben, ein würdiges Begräbnis erhalten. Ihr unermessliches Leid darf nicht ignoriert werden.
Gleichzeitig sind Tausende palästinensischer politischer Gefangener weiterhin in israelischen Gefängnissen inhaftiert und werden unter unmenschlichen und erniedrigenden Bedingungen festgehalten. Viele von ihnen haben Jahre ohne Gerichtsverfahren, in Einzelhaft oder ohne Zugang zu
Rechtsmitteln verbracht. Ihre Freilassung muss Teil jeder gerechten und dauerhaften politischen Lösung sein….